Wer im Rollenspiel Kämpfe darstellen möchte, kann auf viele verschiedene Methoden zurückgreifen: Papier und Stift, Spielbretter oder ganze Tabletop-Landschaften. Doch es geht auch eleganter, mit dem Gamerboard von TP-Media. Epic Adventures testet in diesem Artikel das Zubehör auf Herz und Nieren.
Gamerboard: Magnetisches board im Test
Mit dem Gamerboard hat der Hersteller TP-Media ein Universal-Spielbrett für Pen and Paper, Tabletop Games mit Miniaturen und Strategiespiele im Sortiment. Uns interessiert vor allem die Nutzung im Tisch-Rollenspiel, daher haben wir uns das Zubehör einmal genauer angesehen und auf Herz und Nieren überprüft. Für wen lohnt sich das Board und kann es im Praxistest überzeugen? Unsere Eindrücke lest ihr in den nachfolgenden Abschnitten.
Gamerboard im test: Varianten und zubehör
Je nach Wahl kommt das Gamerboard in drei verschiedenen Größen per Post in die eigenen vier Wände: Die A3-Variante ist laut Hersteller "ideal für Pen and Paper", das etwas größere Modell in A2, sei "für Pen and Paper, Tabletop mit Miniaturen und Strategiespiele" geeignet und wer noch eine Nummer größer gehen möchte, greift zum A1-Board, das "ideal für Tabletop mit Miniaturen und Strategiespiele" sein soll, verspricht TP-Media. Passend dazu gibt es reichlich Zubehör.
Auf der Website des Herstellers stehen verschiedene Pakete zu Auswahl, so kann das Gamerboard nicht nur in unterschiedlichen Farben, sondern auch einzeln oder direkt zusammen mit Zubehör gekauft werden. Außerdem bleibt dem Käufer die Möglichkeit, aus mehreren Formen zu wählen, zum Beispiel mit abgerundeten Ecken oder ganz klassisch "spitz". Der Aufbau erscheint sinnvoll, ist im ersten Moment aber etwas verwirrend, da es wirklich sehr viele Modelle und Pakete gibt. Am besten hat uns die silberne Ausführung mit abgerundeten Ecken gefallen, die zeitlos daherkommt und optisch zu nahezu jeder Einrichtung passt.
Wer sich für ein Modell "mit Zubehör" entscheidet, freut sich über einen größeren Lieferumfang, dazu zählen unter anderem bis zu 20 Magnete, eine transparente Deckfolie, drei verschiedene durchsichtige Spielraster-Folien, ein Mini-Magnetfolien-Set, Klebefilz für die Unterseite und sogar 4 Schrauben und Dübel, um das Gamerboard an der Wand zu befestigen. Einige der genannten Extras sind auch im Lieferumfang der Standardausführungen enthalten, was uns besonders positiv aufgefallen ist. Wer möchte, kann weiteres Zubehör bestellen, zum Beispiel andere Spielfiguren, Reinigungsflüssigkeit zur Pflege des Boards, verschiedene Rasterfolien und mehr.
GAMERBOARD IM TEST: Lieferung & Lieferumfang
Für unseren Test hat uns der Hersteller TP-Media ein A3-Board zur Verfügung gestellt. Passend dazu dürfen wir reichlich Zubehör auspacken, darunter Spielfiguren, Magnete, Aufkleber, Rasterfolien, Hintergrundposter und sogar Whiteboard-Marker sind dabei. Wer schon mal ein Whiteboard oder ähnliches Material benutzt und länger gepflegt hat, weiß, dass die Oberfläche empfindlich ist und schnell verkratzt, umso wichtiger, dass das Produkt bereits beim Versand geschützt ist: Das Gamerboard war mehrfach umwickelt, in Folien eingepackt und der Karton an beiden Seiten zusätzlich verstärkt.
Alle Folien und Hintergrundposter (insgesamt sechs Stück an der Zahl) waren in zwei separaten Umschlägen untergebracht, damit sie nicht knicken und im schlimmsten Fall unbrauchbar werden. Alles in allem war sowohl der Versand als auch die Verpackung hervorragend und gut durchdacht.
GAMERBOARD IM TEST: Ersteindruck
Nach dem Auspacken ist uns sofort die hohe Qualität aufgefallen: Das Gamerboard ist sauber verarbeitet und hat ein angenehmes Gewicht. Die Seitenleisten lassen sich aufklappen, um Folien und Raster einlegen zu können. Das geht beim ersten Mal etwas schwerfällig, bis man den Dreh raus hat und genau weiß, an welcher Stelle der Klappmechanismus greift. Allerdings ist Vorsicht geboten, um Finger, Spielfiguren oder andere Materialien nicht einzuklemmen (hierzu liegt auch eine Warnung in der Anleitung vor). Einige Metallspäne, die höchstwahrscheinlich durch die Produktion entstanden sind, haben wir vorsichtig mit einem Staubsauger entfernt.
GAMERBOARD IM TEST: Setup
Dem Lieferumfang liegt eine kurze Beschreibung bei, die uns durch die ersten Schritte führt, bevor es richtig losgehen kann. Dazu gehört einerseits das Anbringen der Filzflächen auf der Unterseite des Gamerboards, damit die Oberfläche, respektiv der Tisch, beim Auflegen nicht verkratzt. Hier haben wir überstehende Ecken filigran mit einem Teppichmesser gekürzt. Andererseits ist eine kleine Reinigung zu empfehlen, die zwar nicht vorgeschrieben ist, uns aber sinnvoll erschien. Dazu haben wir das Produkt mit einem feuchten Lappen abgewischt und letzte Pappreste und Fusseln beseitigt.
GAMERBOARD IM TEST: Aufbau
Nach dem Setup dürfen wir uns für ein Hintergrundposter entscheiden. Im Lieferumfang unserer Version gehören fünf verschiedene Hochglanz-Poster mit den Szenen Wald, Sand, Erde, Kies und Eis. Die Blätter sind einseitig bedruckt, hier hätten wir uns einen doppelseitigen Druck gewünscht, einerseits aus Umweltgründen, andererseits würde dies das Material reduzieren, das mit zur Spielrunde genommen werden muss (wie uns der Hersteller mitgeteilt hat, ist dies aufgrund der Möglichkeit zur Bestellung einzelner Poster so gelöst). Die Qualität ist jedoch sehr hochwertig: Die Oberfläche ist hochglänzend und hat eine angenehme Papierstärke, Wasser sollte man aber natürlich trotzdem nicht darauf auslaufen lassen.
Als nächstes müssen wir uns für ein Raster entscheiden: Wir haben die Wahl zwischen vier unterschiedlichen Mustern: Große, mittlere und kleine Quadrate sowie kleine Hexfelder. Die Raster sind auf dicke Folien gedruckt und machen einen stabilen und griffigen Eindruck.
Haben wir ein Hintergrundposter und ein Raster ausgesucht, müssen wir die Seitenlaschen aufklappen, die Folie zum Beschreiben entfernen, das Hintergrundposter einlegen und anschließend das Raster darüberlegen. Im letzten Schritt kommt die Folie zum Beschreiben wieder dazu und die Laschen werden wieder eingeklappt. Schön: Alle Folien sind mit "Up" oder "Hierauf schreiben" bedruckt - das sorgt für einen frustfreien und schnellen Spielaufbau, denn im hektischen Kampfgeschehen möchte man sich nicht unnötig lange mit dem Setup aufhalten.
GAMERBOARD IM TEST: Playtest
Ist das Gamerboard bereit, dürfen wir die beigelegten Spielfiguren und Magnete aufs Brett setzen und einen Kampfaufbau vornehmen. Mit den Whiteboard-Markern fügen wir nach Belieben Notizen und Markierungen hinzu, streichen Felder ab oder schreiben die Namen der Helden dazu. Die magnetischen Figuren in Kegelform sind nicht aus typischem Hartplastik, wie man es von "Mensch ärgere dich nicht" und Co. kennt, sondern haben eine leicht gummierte Standfläche, was sie besonders standfest macht. Außerdem sind mit sogenannten "Buttons" und großen viereckigen Magneten noch weitere Varianten dabei. Letztere hafteten in unserem Playtest leider nicht so gut wie die Kegel und Buttons, das dürfte aber nur - Achtung, Wortspiel - ins Gewicht fallen, wenn das Gamerboard an die Wand gehängt und nicht im Liegen benutzt wird.
GAMERBOARD IM TEST: Playtest-Varianten
In unserem Playtest haben wir verschiedene Varianten ausprobiert. Dazu haben wir die Spielfiguren aufs Board gesetzt und Markierungen mit den Stiften vorgenommen. Das klappt gut, schnell und vor allem ist es sehr anschaulich, übersichtlich und hübsch anzusehen. Das Entfernen der Schrift klappt mit einem trockenen Tuch halbwegs gut, es bleiben aber vor allem bei den Farben Rot und Schwarz leichte Schlieren zurück, die man mit einem feuchten Lappen oder einer Reinigungsflüssigkeit zum Glück sicher und komplett entfernen kann. Wir empfehlen, diesen Schritt erst am Ende des Abenteuers vorzunehmen, da sich das Spiel sonst zu sehr verzögert. Außerdem sind die Schlieren nur dann zu erkennen, wenn ein helles Hintergrundposter, wie zum Beispiel die Eislandschaft, eingelegt ist.
GAMERBOARD IM TEST: Live Spieltest bei Epic Adventures
Normalerweise finden unsere Spielrunden in unserem Rollenspielraum statt. Bei schönem Wetter darf es aber auch mal die Terrasse sein. Dies schien der perfekte Zeitpunkt zu sein, das Gamerboard unter Live-Bedingungen zu testen. Gespielt wurde das DSA 5-Abenteuer Angbarer Bock mit insgesamt 6 Spielern plus Spielleiter, bei dem es auch zu Kämpfen kam. Insgesamt wurde der Einsatz des Gamerboards sehr positiv von den Mitwirkenden aufgenommen. Die Übersicht und vor allem die Beschreibbarkeit des Boards sowie die magnetischen Figuren wurden gelobt. Die Größe von A3 wurde dabei sowohl positiv als auch negativ bewertet: Einerseits sei das Board sehr klein, was die Möglichkeiten im Kampf, vor allem für Fernkämpfer, einschränke, da nicht genügend Platz vorhanden sei, um die volle Reichweite auszunutzen. Andererseits wurde es als positiv angesehen, dass das Board nicht den halben Tisch bedecke, der ohnehin durch den Einsatz von Büchern, Charakterbögen, etc. stark limitiert ist. In diesem Punkt muss jede Spielgruppe selbst entscheiden, welche Größe für sie am geeignetsten ist. Vermutlich ist das A2-Board der beste Mittelweg.
GAMERBOARD IM TEST: Preise und Verfügbarkeit
Das kleine Gamerboard (A3) kostet ab 25,90 Euro (je nach Form der Ecken), das mittlere (A2) schlägt mit 45,90 Euro zu Buche und wer sich für die Große Variante (A1) entscheidet, muss mindestens 66,90 Euro auf den Tisch legen. Die Pakete kommen in einer Standardausführung mit Spielmaterial und ein wenig Zubehör. Wer weitere Boni möchte, kann entweder zu diversen Paketen greifen oder Material einzeln gleich mitbestellen. Hier werden viele Extras angeboten, die natürlich den Preis je nach Umfang nach oben treiben. Für einen Versand nach Deutschland werden je nach Gewicht zwischen 9,30 und 16,74 Euro fällig. Nach Österreich ist es etwas günstiger, in andere Länder deutlich teurer.
Wir finden die Preise für die angebotene Qualität angemessen, insbesondere, wenn der Betrag innerhalb einer Spielgruppe geteilt wird. Die Versandkosten sind aber, vor allem nach Deutschland, viel zu hoch, wobei man dem Hersteller hier keinen Vorwurf machen kann, immerhin bringt das Board samt Zubehör Einiges auf die Waage. Zur Verfügbarkeit können wir leider keine Auskunft erteilen, da uns das Produkt von TP-Media bereitgestellt wurde.
Gamerboard im Test: Fazit
Wir hatten das Gamerboard mehrere Wochen im Einsatz, haben damit ausgiebig herumgetüftelt, es für Kämpfe und andere Situationen eingesetzt und verschiedene Setups und Varianten ausprobiert. Unser Fazit fällt sehr positiv aus: Die Qualität ist hervorragend, die Handhabung schnell erlernt und Aufbau sowie Einsatz gehen nach kurzer Zeit schnell vonstatten. Uns hat das Gamerboard viel Spaß bereitet und unsere Kritzeleien auf schnöden Notizblöcken wird das Gamerboard auf Dauer ersetzen.
Eine kleine Kritik haben wir aber: Auf der Website des Gamerboards mussten wir uns erst zurechtfinden und waren anfangs von den verschiedenen Editionen, Erklärungen und Paketen verwirrt. Hier würden wir uns einen moderneren und übersichtlicheren Aufbau wünschen. Ansonsten: volle Kaufempfehlung! Wenn ihr euch für ein Gamerboard von TP-Media entscheidet wollt, könnt ihr mit dem Gutscheincode epic-adventures-2021 ab sofort 10% sparen. Besucht einfach den Gamerboard-Shop und gebt ihn an der Kasse ein. Für alle Bastler findet ihr auf der Website auch noch eine Do-it-Yourself-Anleitung (rechts in der Seitenleiste). Viel Spaß und siegreiche Kämpfe wünscht euch Epic Adventures!
Transparenz: Für den Test wurde uns das Gamerboard inklusive Zubehör zur Verfügung gestellt. Außerdem wurde eine einmalige Provision gezahlt. Auf unsere Objektivität, Ehrlichkeit und Transparenz hatte dies zu keinem Zeitpunkt einen Einfluss. Die Fotos wurden von Epic Adventures erstellt.
Autor: Marc C. Hatke, Spielermeinungen: Epic Adventures-Spielgruppe